Mut-Information-Bildung:Jugend gegen Antisemitismus

Während unserer Unterrichtsreihe des Politikunterrichts, welche von Herrn Schröder geleitet wurde, nahmen wir als Klasse 9a an dem Projekt „Jugend gegen Antisemitismus” von der Landeszentrale für politische Bildung NRW in Kooperation mit der Rheinischen Post teil.

Zunächst haben wir gelernt, was Rassismus und Antisemitismus ausmacht und woran wir diese negativen Ideologien erkennen können. Nachdem wir anschließend gelernt haben, wie Zeitungsartikel aufgebaut sind und wie wir selbst welche schreiben können, suchten wir uns eigenständig Interviewpartner, die uns näher über das Thema berichten konnten. Als die Zeitungsartikel fertiggestellt und an die Rheinische Post gesendet wurden, hat man diese dort veröffentlicht.

Nach unserem gemeinsamen Engagement für die Rheinische Post ergab sich die Möglichkeit auch einen Artikel für die Nelly-Webseite zu schreiben, weshalb wir an dieser Stelle noch einmal über das relevante Thema berichten möchten.

Rassismus und Antisemitismus beginnen da, wo Menschen beispielsweise aufgrund ihres Aussehens, ihrer vermeintlichen Herkunft oder ihrer Religionszugehörigkeit anders behandelt, ausgegrenzt oder diskriminiert werden.

Rassismus und Antisemitismus wird nicht nur als eine gesamtgesellschaftliche Ordnung verstanden, die in allen Lebensbereichen wirkt, sondern umfasst Kritik an Rassismus auch die Reflexion der eigenen Verwobenheit in rassistischen Verhältnissen.

Menschen sind unterschiedlich von Rassismus betroffen und haben unterschiedliche Positionen im rassistisch strukturierten System.

Rassismus und Antisemitismus sind seit langer Zeit verbreitet und gelten so gut wie als „Normal“. Bereits im 19.Jahrhundert entwickelte sich in Europa ein biologistischer Rassismus.

Grundlage war die Konstruktion einer Rassentheorie, die Menschen in unterschiedliche „Rassen“ einteilte. Sie diente unter anderem dazu, die europäische Kolonialpolitik zu rechtfertigen.

Dass es Menschenrassen gibt, ist inzwischen nicht nur wissenschaftlich widerlegt, sondern gesellschaftlich und politisch geächtet. Heute basieren rassistische Konstruktion oft auf angeblichen „kulturellen“ Identitäten. Anstelle von „Rasse“ sprechen moderne Rechtsextreme heutzutage von „Volk“ , „Ethnie“ oder „Nation“.

Eine Studie von „Mechtild Gomolla“ zeigt z.B. eindrücklich, wie Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund Ungleichbehandlung bei Schulzuweisungsprozessen erfahren. In solchen Fällen werden rassistische und kulturalisierende Zuschreibungen besonders häufig zur Legitimation von Abweisungen herangezogen.

Die Studie verdeutlicht, wie Praktiken institutioneller Diskriminierung marktförmigen Logiken folgen und sich gerade dann verschärfen können, wenn die Nachfrage nach einer Leistung (Platz an einer Schule) größer ist, als das Angebot (begrenzte Zahl an Plätzen an einer Schule).

Auch im Fußball herrscht dieses Problem: „auf der Trainerbank erlebt man teilweise über neunzig Minuten hinweg extreme Beleidigung’’ versichert der Trainer des SV Babelsberg 03. „Ich versuche den Spielern beizubringen, dass diese Sprüche nichts mit der Wahrheit zu tun haben“. „Solche unschönen Minuten sollen uns nicht Tag und Nacht beschäftigen, denn am nächsten Morgen spielen wir weiter und respektieren uns ‘’ fügte er hinzu. Dennoch erlebt man Rassismus immer wieder. Es ist wie bei einem Kind, das fortwährend gehänselt wird und es irgendwann gar nicht mehr merkt. Anfangs ist es komisch, dann unschön, bevor es irgendwann dem Anschein nach normal ist, wenn Menschen es ohne Konsequenzen und Bestrafungen weiter machen.

Auch Begegnungen mit der Polizei können für viele Jugendliche mit Migrationshintergrund stigmatisierend sein .Mit dem Stichwort „Racial-Profiling“ werden polizeiliche Maßnahmen, insbesondere Personenkontrolle bezeichnet, die  am Äußerlichkeiten „abgelesene“ Herkunft einer Person – und hier wird die rassistische Dimension des Vorgehens deutlich – zum Anlass polizeilicher Ansprache nehmen. Ein Expertenteam hat antisemitische Aussagen analysiert und festgestellt, dass diese nicht nur von Rechtsextremen, sondern auch von der Mitte der Gesellschaft kommen. Diese Analyse zeigt, dass antisemitische Äußerungen kein Phänomen des rechten Randes, sondern weit verbreitet, sind.

Schlussendlich kann man sagen, dass Rassismus zu bekämpfen und ein diskriminierungsfreies Umfeld zu schaffen, eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Somit versuchen Schulen, unter anderem auch das Nelly-Sachs-Gymnasium in Neuss, das Motto „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage’’ durchzusetzen.

Ein Bericht von Azra Atagün, Eda Atagün und Sude Atagün

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